Es gibt drei Orte, an denen die Hormone produziert werden, die den
weiblichen Zyklus steuern: Die Eierstöcke, die Hirnanhangsdrüse
(Hypophyse) und das Sexualzentrum im Gehirn (Hypothalamus). Der
Hypothalamus ist das übergeordnete Zentrum, welches die anderen Organe
steuert. Von ihm wird in regelmäßigen Pulsen das sogenannte
Gonadotropin-Releasing-Hormon (GNRH) ausgeschüttet. Über die Abstände
der Hormonfreisetzung (Pulsfrequenz) und ihre Stärke (Pulsamplitude)
wird der Hormonhaushalt der darunterliegenden Hirnanhangsdrüse
gesteuert. Die Hirnanhangsdrüse produziert eine Vielzahl von Hormonen,
die andere Organe (Nebennieren, Schilddrüse) in ihrer Funktion
beeinflussen.
Regulierung der Eizellreifung und des Eisprungs
Für den weiblichen Zyklus sind jedoch zwei dieser Hormone von
wesentlicher Bedeutung: Das Follikelstimulierende Hormon (FSH) und das
eisprungauslösende Hormon (LH= luteinisierendes Hormon). Das FSH
stimuliert, wie der Name schon sagt, das Wachstum des Eibläschens am
Eierstock und die Ausreifung der Eizelle. Mit zunehmender Größe werden
von dem Follikel als drittem Ort der Hormonproduktion Östrogene
gebildet, die ihren höchsten Spiegel im Blut zur Zyklusmitte hin
erreichen, also zu dem Zeitpunkt, an dem das Eibläschen seine maximale
Größe erreicht hat. Der hohe Östrogenspiegel wird von der
Hirnanhangsdrüse bemerkt (”Feedback”) und es wird ein steiler Anstieg
des LH zur Auslösung des Eisprungs bewirkt.
Wirkung Gelbkörperhormons auf die Gebärmutterschleimhaut Nach dem Eisprung kommt es zur Umbildung des gesprungenen Eibläschens.
Es bildet jetzt in der zweiten Zyklushälfte das sogenannte
Gelbkörperhormon (Progesteron). Östrogen und Progesteron sind die
Hormone, welche für die zyklusgerechte Beschaffenheit der
Gebärmutterschleimhaut verantwortlich sind. Mit steigenden
Östrogenkonzentrationen gewinnt die Schleimhaut der Gebärmutter an
Höhe. Nach dem Eisprung wird das Endometrium (Gebärmutterschleimhaut)
unter dem Einfluss des Gelbkörperhormons auf die Einnistung eines
Embryos vorbereitet (Bild mit Hormonwirkung auf die
Gebärmutterschleimhaut) . Der Embryo ist zu diesem Zeitpunkt ja noch im
Eileiter unterwegs
Einnistung des Embryos
Wenn der Embryo sich einnistet, dann bildet er das
Schwangerschaftshormon (hCG), welches wiederum den Gelbkörper
stimuliert. Der eingenistete Embryo ist durch die Bildung des hCG in
der Lage, den Gelbkörper und damit die Gebärmutterschleimhaut zu
erhalten. Er schafft sich somit auf hormonellem Wege seine optimale
Umgebung. Wenn es nicht zu einer Einnistung kommt, dann bildet sich der
Gelbkörper zurück und die Produktion des Hormons fällt steil ab.
Dadurch wird der Gebärmutterschleimhaut ihre hormonelle Unterstützung
entzogen und es kommt zu einer Blutung. Hier finden Sie eine
Übersichtstabelle über Produktionsort und Wirkungsweise der genannten
Hormone.
Änliche Themen:
Fruchtbare Tage
Der normale weibliche Zyklus
Spermienproduktion und -funktion
Autor: E. Breitbach (Erstellt am 08.11.2003 | zuletzt geändert am 23.01.2006)
Quelle: http://www.wunschkinder.net
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