31 Woche
Vielleicht hat Ihr Baby schon einen tollen Haarschopf! Auf jeden Fall
schluckt es weiter viel Fruchtwasser, das von Nieren, Darm und Magen verarbeitet
wird. Es wird angenommen, dass das Fruchtwasser seinen Geschmack je nach
Ernährung der Mutter ändert. Vielleicht mag Ihr Sprössling heute schon
besonders gern Spaghetti?
Wie auch immer: Es entdeckt zumindest seinen
Geschmackssinn. Etwa zwei Zentimeter hat Ihr Baby in dieser Woche an Größe
gewonnen, sein Gewicht liegt bei rund 1.300 Gramm.
Die erste Milch, die für Ihr Baby bestimmt ist, heißt Kolostrum. Sie enthält
zahlreiche Antikörper und ist daher extrem wichtig für Ihr
Baby. Wenn Sie Ihre Brüste zusammenpressen, können Sie die Milch
eventuell schon ein wenig austreten sehen.
Vorsicht vor Infektionskrankheiten! Bakterien und Viren können in diesem
Stadium die Plazenta-Schranke passieren, da die Zottenwand dünner geworden ist,
um größere Mengen Nährstoff passieren zu lassen. Für das Kind kann das sehr
ernst werden. Also: Achten Sie auf Ihre Gesundheit und
kontaktieren Sie Ihren Arzt, falls Sie unerklärlich Fieber bekommen,
Kopfschmerzen, Halsschmerzen oder Schwellungen im Gesicht auftreten oder eine
Blasen- bzw. Scheideninfektion Sie plagt.
32 Woche
Es wird langsam eng in der "Einzimmerwohnung". Ihr Baby bewegt sich weniger
und beschäftigt sich damit, eine bequeme Lage im Uterus zu finden. Sollte Ihr
Kind bereits jetzt auf die Welt kommen, hätte es gute Überlebenschance.
Zwar sind seine Lungen noch nicht ausgereift, aber Dank der medizinischen
Möglichkeiten, die Atmung zu unterstützen, besteht diese Chance.
In Vorbereitung auf die Geburt kann sich der Uterus zusammenziehen. Die
Kontraktionen dauern etwa 20 Sekunden und es kann sein, dass Sie nichts davon
spüren. Dafür spüren Sie vielleicht Ihr Becken, das schmerzt, da es sich gedehnt
hat. Ab jetzt finden die Vorsorgeuntersuchungen alle zwei Wochen statt.
33 Woche
40 Zentimeter kann Ihr Kind schon groß sein und etwa 1.700 Gramm schwer. Ein
letzter großer Purzelbaum steht in dem immer enger werdenden Zuhause an: Ihr
Kind dreht sich in seine Geburtslage.
Normalerweise liegt der Kopf unten und kommt als erster Teil des kindlichen
Körpers auf die Welt. Das trifft in 95 Prozent der Fälle zu.
Vermeiden Sie es, Ihr zusätzliches Gewicht dadurch auszugleichen, dass Sie
sich nach hinten lehnen: Die Perspektive ändert sich und somit auch Ihr
Schwerpunkt. So kann es passieren, dass Sie häufig anstoßen oder Dinge aus den
Händen verlieren.
34 Woche
Kalzium, Kalzium, Kalzium - Ihr Baby hat einen höheren Kalziumspiegel im Blut
als Sie selbst! Es benötigt diese Unmengen zum Wachstum seiner Knochen. Die
Plazenta schafft das Kalzium heran, indem sie die Reserven der Mutter anzapft.
Das Baby wiegt nun rund 2.000 Gramm und ist etwa 41 Zentimeter lang. Die
Fingernägel sind auch gewachsen und reichen bis an die Fingerspitzen.
35 Woche
Eine grün-schwarze, klebrige Masse füllt die Gedärme Ihres Kindes, das
Mekonium, auch Kindspech genannt. Es besteht aus Rückständen
von Zellen und Fett aus dem Fruchtwasser, Lanugohaaren, Schleim und
Gallenflüssigkeit. Nach der Geburt wird die Masse vom Kind ausgeschieden. Die
meisten Kinder drehen sich spätestens jetzt in ihre endgültige Geburtslage.
Ihre Gedanken richten sich immer mehr auf die Geburt und das erwartete Kind.
Wie wird es wohl aussehen? Haben Sie in Ihrer Wohnung schon einen gemütlichen
Platz für Ihr Baby geschaffen?
Der Bauch ist jetzt ganz schön rund. Oft sind mehr als 15 kg mehr an Gewicht
zu schleppen, was einen ganz schön ins Schwitzen bringen kann. Ein mildes Deo
ohne Alkohol und mit Pflanzenkomponenten, wie z. B. Aloe Vera (frei-DeoRoller), sorgt dafür, dass Sie sich trotzdem frisch
fühlen.
36 Woche
Der feine Flaum, die Lanugohaare, die den gesamten Körper bedecken, fallen
aus. Vereinzelt können aber noch Haarpartien an Beinen, Armen, Schultern und den
Hautfalten zurück bleiben.
Ihr Baby hat noch kein eigenes Immunsystem. Es bekommt seine Antikörper über
Sie und ist damit gegen alles geschützt, wogegen auch Sie Abwehrstoffe aufgebaut
haben, zum Beispiel gegen Röteln oder Mumps.
Ihr Kind wächst immer weiter. Rund 43 Zentimeter ist es schon groß und wiegt
etwa 2.200 Gramm.
Es kann zu unregelmäßigen Vorwehen kommen. Einige
von diesen Kontraktionen können recht stark und schmerzhaft werden. Doch Sie
kommen nicht oft vor und vor allen Dingen nicht in regelmäßigen Abständen. Das
ist der feine Unterschied zu den richtigen Wehen, die in regelmäßigen Abständen
auftreten. Packen Sie ihren Klinikkoffer! Zum Geburtstermin ist es nicht mehr
lang, und vielleicht ist Ihr Baby neugierig und möchte schon früher auf die
Welt!
37 Woche
Ihre Plazenta hat mittlerweile eine Größe von 20 bis 25 Zentimetern erreicht,
ist drei Zentimeter dick und etwa 500 Gramm schwer. Genügend Fläche also, um den
Austausch von Nährstoffen und Abfallstoffen zwischen Ihnen und Ihrem Kind zu
gewährleisten. Die Plazenta produziert
Hormone, die Ihre Brüste weiter anschwellen lassen. Aber nicht nur Ihre: Auch
die Ihres Kindes, egal, ob Junge oder Mädchen, schwellen an. Die Schwellung geht
nach der Geburt zurück (falls Sie Ihr Kind stillen, so auch erst beim
Abstillen). Sollten Sie ein Mädchen bekommen, können diese Hormone einige Tage
nach der Geburt eine leichte Vaginalblutung auslösen. Also: Kein Grund zur
Sorge!
Haben Sie Schmerzen im unteren Teil Ihres Bauches? Das sind Ihre Gelenke im
Becken, die langsam nachgeben, um dem Baby eine "freie Fahrt" zu ermöglichen.
Das Nachgeben zieht an den Bändern, den sog. Mutterbändern und
das schmerzt. Ihre Hüften werden breiter werden. Erst in etwa einem Jahr werden
Sie voraussichtlich Ihre ursprüngliche Form wieder gefunden haben.
38 Woche
Rund 2.700 Gramm bringt Ihr Sprössling auf die Waage, er ist etwa 47
Zentimeter groß und hat einen Kopfdurchmesser von ca. 9,3 Zentimetern.
Ihr Baby produziert Kortison, ein Hormon, das die Lungen auf
den ersten Atemzug vorbereitet. Denn sofort nach der Geburt ist der
Blutkreislauf des Kindes ein anderer und nicht mehr mit dem Ihren verbunden.
Eigenständig wird das gesamte Blut des Babys durch die Lunge strömen müssen, um
den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zu gewährleisten. Falls jetzt
geboren, zählt Ihr Kind nicht mehr zu den Frühgeburten.
Interessanterweise stellt man fest, dass viele Schwangere kurz vor der Geburt
ungeheuer aktiv werden. Es werden der Boden gewienert, die Fenster geputzt, die
Schränke ausgewischt, kurz: das "Nest" wird für den Neuankömmling herausgeputzt.
Unterdrücken Sie nicht unbedingt diesen "Nestbau-Instinkt". Wer
weiß, ob der nicht tiefere Gründe hat.
39 Woche
Es ist zu eng. Ihr "Untermieter" hat seine Arme auf der Brust verschränkt,
die Beine angewinkelt und bewegt sich kaum noch. Erschrecken
Sie also nicht, wenn die Bewegungen Ihres Kindes nachlassen. Immerhin ist es
mittlerweile rund 50 Zentimeter groß und um die 3.000 Gramm schwer!
Alles wartet auf die Ankunft Ihres Babys. Nicht selten wird eine Geburt auch
künstlich eingeleitet.
Das kann etwa der Fall sein, wenn Sie Diabetikerin sind, eine Herzkrankheit
haben oder an Bluthochdruck leiden. Auch der Sprung der Fruchtblase oder die
bevorstehende Ankunft von Zwillingen kann ein Grund sein.
40 Woche
An vielen kleinen Zeichen können Sie erkennen, dass die Geburt bevorsteht: z.B.
an plötzlicher Müdigkeit oder Übelkeit. Grund dafür ist die hormonelle
Veränderung, welche die Geburt auslöst. Der Schleimpfropf, der den Muttermund
während Ihrer Schwangerschaft verschlossen hat, geht ab. Normalerweise passiert
das ein bis drei Tage vor der Geburt. Grund in die Klinik zu fahren ist eine
geplatzte Fruchtblase oder eine leichte Blutung; die Zeichnungsblutung.
Natürlich auch regelmäßige Wehen alle zehn Minuten
über mindestens eine Stunde sind ein Grund. Ein Ziehen im Rücken (im Bereich der
Nieren), anfänglich kaum spürbar, wird im Laufe des Tages (der Nacht) stärker
und regelmäßiger - kein Zweifel. Es ist so weit: Ihr Baby will auf die
Welt!
Und ist dem noch nicht so, keine Panik. Lassen Sie sich von Eltern, Freunden und
Bekannten nicht verrückt machen. Ihr Kind ist zwar noch nicht auf der Welt, das
ist aber kein Grund zur Sorge. Als normal gilt eine Übertragung bis zu 14
Tagen. Regelmäßige Kontrollen bei Ihrem Arzt überwachen Ihre und die Gesundheit
Ihres Babys.