Wenn es ein Problem mit dem Reifen von Eibläschen (Follikeln)
gibt, bleibt meistens der Eisprung aus oder findet nur ab und zu
statt. Wenn kein Eisprung stattfindet, bleibt meistens auch die
Menstruation aus. Um schwanger zu werden ist es jedoch äußerst
wichtig, um die Zeit des Eisprungs herum Geschlechtsverkehr zu
haben. Für Frauen mit einem regelmäßigen Zyklus ist dieser Moment
folglich einfacher zu bestimmen (ungefähr zwei Wochen nach dem
Beginn der letzten Menstruation) als für Frauen, bei denen die
Menstruation in unregelmäßigen Abständen auftritt. Wenn
Menstruationen vollkommen ausbleiben während die Frau nicht
schwanger ist, dann ist auch mit Problemen mit dem Eisprung zu
rechnen. Für Frauen mit einem
ist es daher von
großer Bedeutung zuerst herauszufinden, wo die Ursache hierfür
liegt. unregelmäßigen oder ausbleibenden Zyklus
Fruchtbarkeitsstörungen seitens der Frau werden häufig dadurch
verursacht, dass der Eisprung bzw. die Freisetzung der Eizelle bei
der betroffenen Frau nicht möglich ist. Das Ausbleiben des
Eisprungs wird meist durch Hormonstörungen verursacht. Zum Glück
sind Hormonstörungen leicht zu diagnostizieren, und die
Behandlungen (Ovulationsinduktion) sind einfach und verhältnismäßig
wirksam.
In vielen Fällen von Unfruchtbarkeit produziert die Frau eine zu
geringe Menge des einen Hormons oder eine zu große Menge eines
anderen Hormons. Dies trifft auf die hier angeführten Störungen zu.
Eine Störung des Gleichgewichts zwischen den verschiedenen Hormonen
kann zur Unfruchtbarkeit bei der Frau führen.
- Störung des hormonellen Gleichgewichts
- Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCO-S)
- Vorzeitige Menopause
Störung des hormonellen Gleichgewichts
Hormonstörungen lassen sich in manchen Fällen bis zu den
Hauptdrüsen zurückverfolgen (Hypothalamus, Hirnanhangdrüse und
Eierstöcke), die für die Fortpflanzung notwendige Hormone
produzieren.
- Hypothalamus, Hirnanhangdrüse und Eierstöcke senden während des
Fortpflanzungsvorgangs Signale hin und her, die Veränderungen der
Hormonproduktion bewirken. Eine zu geringe Menge an stimulierenden
Hormonen ist eine mögliche Erklärung des Entstehens von
Zyklusstörungen. Der Hypothalamus kann beispielsweise durch Stress,
Krankheit oder andere Medikamenten beeinflusst werden.
- Es kann auch sein, dass die Hypophyse eine zu große Menge des
Hormons Prolaktin produziert (Prolaktinämie). Eine zu hohe
Konzentration von Prolaktin im Blut beeinträchtigt den Eisprung.
Prolaktinämie kann ebenfalls durch gutartige Tumore in der
Hypophyse hervorgerufen werden, so dass bei diesem Befund in den
meisten Fällen eine Untersuchung folgt, um das Vorhandensein
derartiger Tumore auszuschließen.
- Auch eine Funktionsstörung der Schilddrüsen kann das hormonelle
Gleichgewicht und somit den Eisprung beeinträchtigen. Eine erhöhte
Produktion von männlichen Hormonen (Androgenen) kann bei Frauen
auch zu Ovulationsstörungen führen.
Durch Bestimmen des Hormonspiegels kann festgestellt werden, auf
welcher Ebene die Ursache für die Probleme mit der Ovulation liegt.
Die zugrunde liegende Ursache ist entscheidend für die Art der zu
wählenden Behandlung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt
Frauen mit Ovulationsstörungen in drei verschiedene Kategorien ein.
Grundlage für diese Einteilung ist die Ebene, auf der sich die
Ursache befindet.
Gruppe 1: | cause situated centrally (brain); occurs in approximately 5-10% |
Gruppe 2: | Störung des Gleichgewichts zwischen Hypophyse und Eierstock, 60-85 % |
Gruppe 3: | Ursache
liegt bei den Eierstöcken selbst, 10-30 % (Eine erhöhte
Prolaktinkonzentration im Blut kann zu Kategorie 1 oder 2 gehören.) |
Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCO-S)
Das
Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCO-S), auch als
Stein-Leventhal-Syndrom bezeichnet, ist eine Erkrankung, bei der
eine Störung des hormonellen Gleichgewichts zu einer Störung des
Eisprung führt. Die Nebennieren und Eierstöcke produzieren
exzessive Mengen an männlichem Hormon; dies führt zu einer abnorm
hohen Produktion von luteinisierendem Hormon (LH) und zu einer
abnorm niedrigen Produktion von follikelstimulierendem Hormon
(FSH). Infolgedessen füllt sich der Eierstock mit Zysten von
unreifen Follikeln, die zur Bildung von Eizellen unfähig sind.
Bei Frauen mit dieser Erkrankung können folgende Symptome
auftreten:
- Unregelmäßige Menstruation
- Vergrößerung der Eierstöcke
- Übermäßige Gesichts- und Körperbehaarung
- Fettige Haut
- Akne
- Fettleibigkeit
Die Diagnose kann unter anderem auf Grundlage von klinischen
Befunden, wie oben beschrieben, d.h. das Bestimmen des
Hormonspiegels und eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke,
erfolgen. Wenn eine Frau mit PCO auch die körperlichen Symptome
aufweist, spricht man von dem Polyzystischen-Ovarien-Syndrom
(PCOS).
Vorzeitige Menopause
Die Ursache für Zyklusstörungen kann auch auf der Ebene der
Eierstöcke selbst liegen. Falls die Eierstockreserven vorzeitig
aufgebraucht werden, kann die Frau vorzeitig in die Wechseljahre
(Menopause) kommen.
Normalerweise liegt das durchschnittliche Lebensalter für den
Eintritt in die Wechseljahre bei 51 Jahren. Wenn der Vorrat an
Eizellen vorzeitig aufgebraucht ist, dann bleibt der Eisprung aus
und die Menstruationen können ebenfalls vorzeitig aufhören.
Geschieht dies bei Frauen unter 40 Jahren, spricht man von einer
vorzeitigen Menopause. Eine
vorzeitige Menopause, auch bekannt als vorzeitige
Ovarialinsuffizienz (POF, Premature Ovarian Failure), kommt bei 1-4
% der Frauen vor.
Wenn eine Schwester oder die Mutter der Frau vorzeitig in die
Wechseljahre gekommen ist, dann ist es wichtig, dies dem Arzt zu
berichten, da dies häufig in der Familie vorkommt.