Unbehandelt können Infektionen eine strukturelle Schädigung
verursachen oder die normale Spermienbildung negativ beeinflussen.
Außerdem haben einige allgemeine Erkrankungen
Fruchtbarkeitsstörungen als mögliches Symptom oder Nebenwirkung. Da
neue Samenzellen kontinuierlich produziert werden – ein Prozess,
der ungefähr 72 Tage dauert –, kann die Auswirkung von Erkrankungen
in manchen Fällen vorübergehend sein, und die
Spermienbildung kann nach dem Abklingen wiederhergestellt werden.
Neben den Folgen einer Infektion hat auch das Fieber selbst bereits
einen negativen Einfluss auf die Samenqualität. Auch die Anwendung
von manchen Medikamenten kann die Fruchtbarkeit des Mannes negativ
beeinflussen.
- Erkrankungen
- Harnwegsinfektionen
- Sexuell übertragbare Erkrankungen (STDs)
- Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis)
- Schwere Krankheiten
Erkrankungen
Unfruchtbarkeit kann eine schmerzliche Nebenwirkung vieler
gesundheitlicher Störungen oder Erkrankungen sein, einschließlich
Diabetes, Mukoviszidose und Mumps. Jede Erkrankung, die zu länger
anhaltendem hohem Fieber führt, kann ebenfalls eine verminderte
Spermienbildung verursachen. Die Auswirkungen von Fieber sind
jedoch im Allgemeinen von vorübergehender Art.
Harnwegsinfektionen
Charakteristisch für Harnwegsinfektionen sind stechende
Schmerzen beim Wasserlassen; Ursache und Behandlung von
Harnwegsinfektionen sind denjenigen bei einer Nebenhodenentzündung
vergleichbar. Diese Entzündungen können zwar mit Antibiotika
behandelt werden, Samen können jedoch zusammen mit dem eventuell
vorhandenen Fieber ebenfalls einen negativen Einfluss auf die
Samenzellen haben. Dieser Einfluss ist häufig jedoch nur
vorübergehend.
Sexuell übertragbare Erkrankungen (STDs)
Das Risiko auf Unfruchtbarkeit aufgrund sexuell übertragbarer
Erkrankungen ist hoch, ein Beispiel hierfür ist die
Nebenhodenentzündung; zumindest haben die Männer jedoch den
„Vorteil“, gelegentlich Symptome festzustellen (viele sexuell
übertragbare Erkrankungen, beispielsweise die Gonorrhö, können bei
Frauen völlig symptomlos verlaufen). Manche Bakterienstämme
erweisen sich als resistent gegenüber Medikamenten, und die
Behandlung könnte wider Erwarten länger dauern. Viele Männer können
ebenfalls eine asymptomatische STD haben, beispielsweise infolge
einer Infektion mit Chlamydien, Ureaplasma oder Mycoplasma, die die
Fruchtbarkeit des Mannes eventuell jedoch nicht unweigerlich
beeinträchtigt; da diese Erkrankungen jedoch sexuell übertragen
werden, können sie eine tiefgreifende Auswirkung auf die
Fruchtbarkeit der Partnerin haben.
Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis)
Bei Infektionen kann es zu einer Funktionsstörung der Nebenhoden
(wo die Samenzellen gelagert werden) und damit zu einer Schädigung
der Samenzellen kommen. Eine Entzündung der Nebenhoden
(Epididymitis) kann zu einer Schwellung der Hoden während der
Infektion führen, was häufig schmerzhaft ist. Die Ursache für eine
Infektion der Nebenhoden liegt in den meisten Fällen bei sexuell
übertragbaren Erkrankungen (STDs = sexually transmitted diseases).
Eine bakterielle Infektion kann in der Regel mit Antibiotika
geheilt werden, die Bildung der Samenzellen kann jedoch bleibenden
Schaden nehmen. Bei Jungen führen Mumpsviren in manchen Fällen zu
einer Entzündung der Ohrspeicheldrüse (Parotitis), die wiederum
häufig die Ursache für eine Hodenentzündung (Orchitis) ist. Dies
kann beim Mann in einem späteren Lebensabschnitt zu
Fruchtbarkeitsstörungen durch Samenzellenanomalien führen.
Schwere Krankheiten
Schwere Krankheiten wie Krebs können einen enormen Einfluss auf
viele Aspekte des Lebens haben. Leider kann sich Krebs auch auf
verschiedene Weise auf die Fruchtbarkeit beim Mann auswirken: - Chemobehandlung und Strahlenbehandlung können die Zellen des
Fortpflanzungssystems schädigen und zerstören.
- Sterilität ist eine Nebenwirkung von vielen
Krebsmedikamenten.
- Die Krebsbehandlung kann das Entfernen von
Fortpflanzungsorganen erfordern und dadurch zu einer
Beeinträchtigung des Fortpflanzungssystems führen.
Zum Glück bringen Ärzte und die medizinische Fachwelt im
Allgemeinen zunehmend Verständnis für die Sorgen auf, die
Krebspatienten oftmals bezüglich der Erhaltung der Fruchtbarkeit
haben. Viele Krebspatienten sind heute in der Lage, im Voraus zu
planen, indem Samenzellen gewonnen und mittels Kryokonservierung
(Tiefgefrieren) vor den Krebsbehandlungen aufbewahrt werden. Weitere Artikel:
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Quelle: http://www.kinderwunsch.de |