Im Allgemeinen sind schwangere Frauen vor allem anfangs und gegen Ende
der Schwangerschaft, häufig aber auch die gesamte Schwangerschaft über
müde und abgespannt. Dennoch können viele gerade im letzten Drittel
schlecht schlafen.
Folgende Schlafprobleme können auftreten:
- Unbehagliche Träume oder Alpträume
- Probleme beim Einschlafen
- Krämpfe in den Fersen und in den Waden
- Atemlosigkeit und Herzklopfen
- Blasenschwäche
- Beschwerden beim Drehen und Wenden im Bett aufgrund Ihres veränderten Körper
- Rückenschmerzen über den Lenden
- Nervosität vor der Geburt
- Sorgen um das Kind
Machen Sie sich keine unnötigen Gedanken darüber, denn viele der
Beschwerden verschwinden vom Tag der Geburt an: Ihre Verfassung und
Ihre Schwierigkeiten sind ganz normal während einer Schwangerschaft.
Was können Sie gegen Schlafprobleme tun?
Wenn Sie Krämpfe in den Fersen haben, können Sie
Ihre Füße gegen das Fußende Ihres Bettes stemmen. Wenn ihr Bett kein
Fußende hat, müssen Sie aufstehen und ganz einfach auf dem Bein stehen,
in dem Sie die Krämpfe haben. Kalziummangel verschlimmert
Fersenkrämpfe. Achten Sie also darauf, dass Sie genug Kalzium bekommen,
zum Beispiel durch Milchprodukte.
Gegen Wadenkrämpfe kann Ihnen Ihr Arzt Magnesiumtabletten verschreiben.
Das erhöhte Blutvolumen und die daraus resultierende Mehrarbeit für Ihr Herz verursacht möglicherweise Atemlosigkeit oder Herzklopfen, kann aber auch mit einem niedrigen Hämoglobingehalt ihres Blutes zusammenhängen. Nehmen Sie genug Eisen zu sich.
Sie können auch mit einem Extrakissen unter dem Kopf schlafen.
Dadurch entlasten Sie das Herz. Wenn Sie auf der Seite schlafen,
vermeiden Sie zudem Druck auf die großen Venen, die zum Herzen führen.
Nächtliches Wasserlassen wird im Laufe der
Schwangerschaft immer häufiger, weil das heranwachsende Kind auf Ihre
Blase drückt. Versuchen Sie, am Abend weniger zu trinken. Das hilft
vielleicht ein wenig, aber ganz werden Sie den nächtlichen Gang zur
Toilette nicht vermeiden können. Wenn Sie nach dem Urinieren Schmerzen
bekommen oder ein Brennen verspüren, haben Sie eventuell eine
Blasenentzündung. Dann sollten Sie Ihren Urin beim Arzt testen lassen.
Je größer Ihr Bauch wird, desto schwieriger kann es sein, sich im Bett zu drehen und zu wenden.
Im Fachhandel erhalten Sie ein so genanntes Wendelaken. Dieses Laken
liegt als Bettunterlage doppelt über der Bettmitte. Das Wendelaken hat
zwei glatte Seiten, die zueinander gewandt sind. Wenn Sie sich wenden,
gleiten die zwei glatten Seiten gegeneinander und es wird viel
leichter, sich zu drehen.
Wenn Sie Lenden- oder Rückenschmerzen haben, ist es
sehr wichtig, dass Sie sich richtig hinlegen. Deshalb sollten Sie sich
mehr Kissen besorgen. Benützen Sie diese, um sich so entlastend wie
möglich hinzulegen. Legen Sie sich ein Kissen unter den Bauch, unter
oder zwischen die Beine und ein festes Kissen an den Rücken als Stütze
Träume und Alpträume können sehr belastend sein.
Sie haben häufig ihre Ursache in Ängsten und Problemen, die Sie am Tag
nicht verarbeitet haben wie zum Beispiel Angst vor der Geburt, vor
einer eventuellen Behinderung Ihres Kindes, vor der Zukunft oder
Partnerschaftsprobleme. Reden Sie mit jemandem über Ihre Träume und
Ihre Schwierigkeiten, der Sie und Ihre Sorgen ernst nimmt.
Wenn Sie Angst vor der Geburt haben, sollten Sie zu
einem Schwangerschaftskurs gehen. Dort erfahren Sie, was mit Ihnen
geschieht, und Sie lernen Übungen, die Ihnen bei der Geburt eine große
Hilfe sein können. Außerdem bekommen Sie Gelegenheit, Fragen zu
stellen. Sie können sich auch an Ihren Arzt oder Ihre Hebamme wenden,
wenn Sie Angst haben oder mit Frauen sprechen, die bereits entbunden
oder ähnliche Ängste haben wie Sie.
Probleme beim Einschlafen bekämpfen Sie am besten,
indem Sie aufstehen. Statt sich zu ärgern und stundenlang im Bett
herumzuwälzen, tun Sie etwas Beruhigendes, beispielsweise Musik hören,
lesen, einen Brief schreiben oder ein warmes Bad nehmen. Danach fällt
es Ihnen oft viel leichter einzuschlafen. Artikel zu Thema:
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Christel Bech, Krankenschwester
Dr. med. Vibeke Manniche
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